Arbeitsplatz 4.0: Effizienz = Workplace + Freiraum
Im strategischen Arbeitsplatzdesign steckt jede Menge Potenzial zur Steigerung des Unternehmenserfolgs. Besonders von KMU‘s wird dieses Potenzial noch sträflich unterschätzt.
Den Workflow selbst hat die digitale Transformation längst flächendeckend erfasst. Was das allerdings für das Workplace Design bedeutet, wird in der Regel erst wenig berücksichtigt. Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat jetzt in Zusammenarbeit mit dem Expertennetzwerk Future Work Group eine aktuelle Studie vorgelegt, die dieses Thema umfassend beleuchtet. www.arbeitswelt-zukunft.ch
Mehr als 20 Case Studies belegen, dass kleine und mittelständische Unternehmen die Chancen von zukunftsorientierten Arbeitsplatzkonzepten noch nicht erkennen oder ausschöpfen. Schweizer Verhältnisse? Sicher nicht nur. Viele Erkenntnisse dürften über Grenzen hinweg übertragbar sein.
Praxiskonzepte als Blaupause für KMU
Die Studie „Arbeitswelt 4.0“ zeigt diverse ganzheitliche, integrale Lösungen für ein optimales Workplace Change Management auf. Ziel ist eine möglichst effiziente und nachhaltige Umsetzung in der Praxis. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Möglichkeiten einer hochvernetzten, räumlich und zeitlich flexiblen Arbeits- und Lebensorganisation, die sich an den individuellen Vorstellungen jedes einzelnen Mitarbeiters orientiert.
„Viele Unternehmen verstehen noch nicht, dass die Arbeitsumgebung ein wichtiges Instrument zur Erreichung strategischer Ziele ist,“ ist auch Lukas Windlinger Inversini überzeugt. Als Leiter der Kompetenzgruppe Betriebsökonomie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) kann er die Erkenntnisse der Studie ausdrücklich bestätigen.
Die neue Freiheit will gut organisiert sein
Wechselnde Teams, flache Hierarchien, offene Büros, freie Wahl der Arbeitszeit und des Arbeitsortes – Faktoren wie diese erhöhen nachweislich die Produktivität von Unternehmen. Weil der Workflow der Zukunft immer stärker projekt- als organisationsbezogen ausgerichtet sein wird. Die Aufgabe für Entscheider besteht nun darin, die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter möglichst variabel an die Geschäftsstrategien anzupassen.
Diese neue Freiheit will in jedem Unternehmen nachvollziehbar organisiert sein. Neues Büro = frischer Wind? So einfach ist es nicht. Die nachhaltige Gestaltung der Arbeitswelten 4.0 will gut geplant und konsequent im Detail realisiert werden. In der Anlaufphase jeder Neustrukturierung muss sogar in Kauf genommen werden, dass die Produktivität kurz zurückgehen dürfte. Um dann in der Folge umso nachhaltiger zu funktionieren.
Das Management muss als Vorbild dienen
Führungskräfte sollten das flexible Arbeiten nicht nur unterstützen, sondern als gutes Beispiel vorangehen. Auch für das Management gilt deshalb: Keine Scheu vor dem Neuen, ausprobieren, lernen, optimieren. In starren, überholten Arbeitswelten finden sich Mitarbeiter schwer wieder. Entsprechend unzureichend fällt ihre Identifikation mit dem Unternehmen aus, und damit ihre Arbeitsfreude und -leistung.
Nicht zuletzt steigt übrigens auch die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen, die den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter individuell entgegenkommen. Gutes Klima bindet und findet gute Leute, ob im Bewerbungsgespräch oder auf den diversen Bewertungsportalen der Arbeitsmärkte.