Warum Mitarbeiter in Teilzeit vielleicht die besseren Führungskräfte sind

HeadQuest GmbH, Für Unternehmen Executive Search

Warum Mitarbeiter in Teilzeit vielleicht die besseren Führungskräfte sind

Junge, gut ausgebildete Menschen wünschen sich mehr Flexibilität und Selbstbestimmung im Berufsleben. Und Eltern möchten Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren können, um ihr Potenzial voll ausspielen zu können. Unternehmen sollten deshalb Mut zu neuen, ungewöhnlichen Arbeitsmodellen haben – gerade auch bei Führungskräften. Das Angebot von Teilzeitstellen wäre ein solches Modell, von dem alle Beteiligten profitieren können, das aber heutzutage noch sehr wenig genutzt wird. Dabei gibt es viele gute Gründe, die dafür sprechen, dass Führung in Teilzeit gelingen kann und diese für Unternehmen eine sehr gute Entscheidung ist.

 

Teilzeit-Führungskräfte sind oft produktiver, motivierter, kreativer und innovativer

Teilzeit-Angestellte bestimmen ihre Arbeitszeit bewusst und sind für deren Einhaltung verantwortlich. Das motiviert und macht sie produktiver, kreativer und effektiver in der Durchführung ihrer Aufgaben. Davon profitieren auch die Arbeitgeber und Teams, die von ihnen geführt werden. Häufig sind Teilzeit-Führungskräfte auch bereit, eine Arbeitsverdichtung zu akzeptieren und zeigen eine konzentriertere und fokussiertere Leistung als Vollzeitkräfte.

 

Teilzeit-Führungskräfte, die Familie und Beruf vereinbaren können, sind zufriedener, treuer und loyaler

In Deutschland arbeiten nur fünf Prozent der Führungskräfte in Teilzeit. Im europaweiten Vergleich steht Deutschland damit im Mittelfeld. Spitzenreiter sind die Niederlande. Dort führte vor zwei Jahren fast jede fünfte Kraft (17,4 Prozent) in Teilzeit. Die Erfahrung zeigt: Es lohnt es sich für Unternehmen, mehr Führungskräfte in Teilzeit zu beschäftigen. Egal, ob Mütter oder Väter – allein schon die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgt für mehr Zufriedenheit. Denn das bedeutet fürs Familienleben einen Stressfaktor weniger. Und: Eltern, die in Teilzeit arbeiten, wechseln seltener das Unternehmen und sind insgesamt loyaler. Zudem beweisen Studien, dass Männer, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, glücklichere Mitarbeiter sind.

 

Teilzeit-Führungskräfte leben gesünder

Mitarbeiter mit Führungsverantwortung leisten oft mehr Überstunden und sind daher besonders anfällig für Stress und Burnout. Eine Teilzeit-Führungskraft hingegen wird ihre begrenzte Anzahl an Stunden nicht ohne Weiteres ausweiten können oder wollen, da die Teilzeit schließlich gezielt gewählt wurde, um mehr Zeit für Familie oder Hobby zu haben. Durch den Ausgleich der verschiedenen Welten von Job und Familie haben sie einen gesünderen Lebensstil und nutzen ihre Flexibilität für eine ausgeglichene Work-Life-Balance.

 

Eltern bringen viele wertvolle Fähigkeiten in ihre Teilzeit-Arbeit ein

Junge Eltern bringen durch ihre Elternschaft viele wertvolle Fähigkeiten ins Unternehmen mit ein. Ob Stress- oder Changemanagement, Beziehungs- oder Zielorientierung: Eltern bringt nichts mehr so schnell aus der Ruhe; sie können durch ihre Kinder gut mit Veränderungen umgehen, sie sind nicht nachtragend und sorgen innerhalb der Familie für die Einhaltung von Regeln. Eigenschaften, die in Führungspositionen sehr nützlich sind.

 

Teilzeit-Führungskräfte haben auch betriebswirtschaftliche Vorteile

Auch für den Controller finden sich Gründe für Teilzeit-Führungskräfte. Denn diese können effizienter und flexibler eingesetzt werden, was eine Verringerung der Personalkosten ermöglicht. Außerdem bleiben sie länger im Unternehmen. Teilzeit-Führungskräfte arbeiten eigenverantwortlich und ergebnisorientiert. Sie nutzen ihre Arbeitszeit effizient. Das „Absitzen“ von Arbeitszeit kommt bei ihnen sehr viel seltener vor als bei Vollzeitkräften.

 

Führung in Teilzeit ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil

Wer für Führungspositionen qualifizierten Nachwuchs sucht, sollte sich auf die Ansprüche und Bedürfnisse der jungen Generation einstellen. Für sie haben flexible Arbeitszeitmodelle einen außerordentlich hohen Stellenwert. Unternehmen, die Führung in Teilzeit implementieren, haben damit einen Wettbewerbsvorteil, wenn sie die Führungskräfte der Zukunft ansprechen. Und sie erhöhen die Chance, dass sich junge Eltern auf Stellen bewerben.
Natürlich sind unterschiedlichste Formen von Teilzeit denkbar. Oftmals genügt Führungskräften schon eine Reduzierung auf 70, 75 oder 80 Prozent, um die gewünschten Freiräume, zum Beispiel für die Familie, zu erreichen. Geht es um die Halbierung der Arbeitszeit, könnte es besser sein, dass sich zwei Mitarbeiter eine Stelle im Rahmen eines Jobsharing-Modells teilen.

 

Fazit

All das sind gute Argumente, die bei der Suche von hochqualifiziertem Personal nicht zu verachten sind. Bei Unternehmen, die bei den Arbeitszeitsmodellen ihrer Führungskräfte flexibler werden, wird Familienfreundlichkeit ein neuer Bestandteil ihrer Unternehmenskultur – was bei Top-Arbeitskräften im Markt sicherlich positiv ankommt und für die Wahl der neuen Position entscheidend sein kann.

Kandidaten mit Wunsch nach mehr räumlicher und zeitlicher Flexibilität, auch was die Arbeitsmodelle betrifft, begegnen den Experten bei HeadQuest nahezu tagtäglich. Und es werden mehr. Die Arbeitgeberseite hingegen zeigt sich gegenüber Veränderungen bei den Arbeitszeiten noch sehr verhalten. Vielleicht ist es die Sorge vor der Veränderung von Arbeitsabläufen oder die Befürchtung des Kontrollverlustes. HeadQuest steht Unternehmen und Führungskräften gern als Ansprechpartner zur Verfügung, um Trends und Vorstellungen zu erläutern und zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten.